“Wenn du deine Blockaden löst, wird sich dein Gewicht von alleine regulieren.” – Ich weiß nicht mehr, woher ich dieses Versprechen, diese Aussicht genommen habe, aber ich habe diese Hoffnung lange in mir getragen.
Zu dieser Zeit konnte ich mich noch nicht entscheiden, etwas aktiv zu ändern – zu groß war die Angst, meine Krücke und Quelle der Kraft, den Zucker zu verlieren.
Ich hoffte einfach, dass sich durch das Lösen von Emotionen, körperlichen Fehlausrichtungen mein Gewicht einfach “mitregulieren” wird. – Ich habe es wirklich sehr intensiv versucht. 1,5 Jahre lang.
Ich begann auch mit einer Beliefcode-Practitionerin zu arbeiten und weil mir das nicht genug war “erfand” ich sogar meine eigene, höchst komplizierte, Beliefcode-Variante, die ohne App und Ausbildung funktionierte. (Nicht empfehlenswert.) – Ich wollte nichts unversucht lassen.
Und doch: Mein Körper blieb standhaft. Die Kilos blieben. Der Heißhunger blieb. Die Zuckersucht blieb. Mein Wunschgewicht war weiterhin ein ferner Traum. Machte ich was falsch? War ich nicht gut genug?
Ein die Augen öffnendes Experiment (von jemand anderem)
Ende 2024 verfolgte ich ein Podcast-Experiment, bei dem eine erfahrene Beliefcode-Praktizierende mit zwei TeilnehmerInnen versuchte, genau damit abzunehmen – also nur mit Blockadenlösung, ohne weitere Maßnahmen. Auch dort: nur mäßiger Erfolg.
Als sie mir erzählte bei unseren gemeinsamen Beliefcode Sessions erzählte: „Wir wollen das natürliche Gleichgewicht des Körpers wiederherstellen. Wenn die Blockaden gelöst sind, wird der Körper sein Gewicht selbst regulieren und zum Wohlfühlgewicht finden.“, spürte ich so meine ersten Zweifel, weil ich auch im Podcast kaum Fortschritte erkennen konnte.
Ich unternahm aber nichts. Ich fühlte mich nicht in der Lage, etwas zu tun oder mein Leben zu ändern. Ich war noch nicht handlungsfähig.
Die Phase, in der sich etwas in mir zu drehen begann
Es war während der Rauhnächte 2024/25. Ich spürte: “Irgendwie muss ich 2025 was tun. Ich muss mein Gewicht in den Griff kriegen – keine Ahnung wie… So wie bisher kann ich nicht weitermachen, weil dann bin ich bald völlig bewegungsunfähig.”
Ich ließ die Rauhnächte zu Ende gehen und ergriff keine Maßnahmen daraus. – Hört sich eigentlich an, als ob wieder ein Jahr einfach vergehen würde, ohne dass sich etwas tut, oder?
Aber scheinbar tat sich doch was, denn die einen oder anderen Abnehmvideos, vor allem Videos zur Carnivoren-Ernärung (nur Fleisch und tierische Produkte essen), schlichen sich in mein Youtube-Feed und ich sah sie an, eher aus Kuriosität und mit dem Gedanken: “Das geht doch nicht! Wie kann man so überleben?”
Aber dann, eines Mittags Ende Jänner, als ich alleine zu Hause war und nur für mich kochen musste, dachte ich mir: “Was wenn ich das einfach mal ausprobiere?”
Ich aß ein schönes großes Steak und dazu irgendein Gemüse, denn Carnivore, war mir dann doch zu steil. Und es war so interessant, beeindruckend. Ich war so satt und so zufrieden nach diesem Essen. Ich fühlte mich so satt und wohlgenährt wie schon lange nicht mehr und hatte gar keine Gelüste. Und diese Sättigung hielt ungewohnterweise extrem lange an. Ich war begeistert.
Am nächsten Tag dachte ich mir: “Na gut, wenn das so gut klappt, dann mache ich halt Low Carb weiter.” und es war gut. Kurz darauf kam mir der Gedanke: “Ach was soll’s?! Ich kann doch gleich die ketogene Ernährung probieren!” und ich stellte mich auf ketogen um und blieb dabei.
Mein eigenes System für Veränderungen
Im Rückblick sehe ich, dass es kein Zufall war. Ich hatte in den 1,5 Jahren davor so viele emotionale und energetische Schichten gelöst, dass mein System bereit für die Veränderung war. Diese hätte jedoch nicht stattgefunden, wenn ich nicht einen bewussten ersten Schritt gesetzt hätte.
Ich hatte schon von vor 11 Jahren Erfahrung mit der Low Carb Ernährung gemacht, also fiel es mir nicht so schwer, mich umzustellen. Gerade am Anfang war ChatGPT mein treuer Begleiter, den ich nach Rezeptideen fragte oder meine eigenen Ideen bewerten ließ und mir bei Heißhungerattacken Tipps geben ließ.
Das aller beeindruckendste war: Es ging so viel leichter als damals 2014. – Eben weil ich schon so viele Emotionen, Blockaden und Glaubenssätze gelöst hatte. Ich war nicht mehr ständig auf der Suche nach der neuesten Keto-Süßigkeit und dem nächsten unbefriedigenden Brotersatz. Es ging im Großen und Ganzen leicht und die Kilos begannen rasch zu purzeln.
Meine Schritte zum Abnehmen
Der Beginn war jedoch kein großer Plan und auch nicht tonnenweise Willenskraft, sondern ein sanftes Spüren: “Jetzt ist es bald so weit.”
Und dann ein vorsichtiges “die Fühler Ausstrecken”: “Was gibt es denn so, was für mich ein weg sein könnte?”
Dann kam ein vorsichtiger erster Schritt: “Heute probiere ich es aus.” – und dann wieder ein Reinspüren: “Aha. Das ist gut so. Das fühlt sich gut an. Nicht nur im Kopf, sondern im ganzen Körper.”
Und erst dann – mit der Gewissheit: “Das ist möglich.” – kam die Verpflichtung: “Ich probiere das aus.” und mit neuem Wissen und neuen Erfahrungen kam die tägliche Bestätigung: “Ich mache weiter. Ich gehe tiefer. Ich spüre, was ich als nächstes brauche.”
So konnte ich ohne komplizierten Diätplan, Regeln von außen und ohne tonnenweise Willenskraft loslegen – nur mit einem Impuls und mit dem Hören auf meinen Körper. – Denn der atmete sicherlich vor Erleichterung auf, dass ich ihm die ständigen Blutzuckerachterbahnen nun endlich ersparte.
Ich begann mich im Kreis zu bewegen, aber im positiven Sinne
Es entwickelte sich – ohne dass ich es geplant hätte – ein System. Eine Abfolge innerer und äußerer Schritte, die sich sanft und natürlich anfühlte. Ohne Zwang, aber mit Tiefe. Ich nenne es heute meine „sanfte Entschlossenheit„.
Im Prinzip durchlaufe ich seit Ende Jänner immer wieder die folgenden Schritte:
- Die innere Entscheidung: „Es ist jetzt dran.“
- Recherche & Resonanzphase: “Was wäre ein möglicher Weg?
- Blockaden lösen: “Gibt es noch etwas das mich hindert, anzufangen?”
- Mit einem kleinen Schritt starten: “Wie fühlt sich das an?”
- Sanft dranbleiben + Widerstände beobachten & lösen: “Juhu ich bin unterwegs!” & “Ups, da bremst mich noch was.”
- Ziele visualisieren: “Was ist ein Zwischenziel, über das ich mich so richtig freuen kann? Das ich sehen, spüren und feiern kann?” – Eine Kleidergröße, 10 Kniebeugen, Brustumfang ist größer als Bauchumfang?
Alles begann mit einer Absicht, wuchs durch Neugierde, nahm Form an durch einen ersten Schritt, wurde begleitet von innerer Klärung…
… und führte zu konkreten Veränderungen:
- 16 kg weniger Gewicht
- 2-3 Kleidergrößen kleiner & Kleidung, die endlich wieder passt und gut aussieht
- keine Knieschmerzen mehr
- wieder Luft & Elan beim Gehen
- Ein Bauch, der nicht mehr versteckt werden muss
- erste sichtbare Muskelkraft, spürbare Beweglichkeit
- Mehr Freude an Bewegung
- Ein Gespür dafür, was mir gut tut und was nicht
Und das, obwohl ich mein Endziel – 70 kg und fit wie nie – noch lange nicht erreicht habe.
Der nächste Schritt: Bewegung
Nun stehe ich an einem neuen Punkt. Die Ernährung läuft. Mein Körper fühlt sich leichter. Und etwas in mir sagt: “Jetzt ist es Zeit, stark zu werden und die Kontrolle über meinen Körper zurückzuerlangen.
Wieder begann es mit einem leisen Wunsch. Ich sah viele Videos an, spürte in mich hinein und stellte fest, was ich wirklich will: Ich will die Kontrolle über meinen Körper zurück. Nicht im Sinne von Disziplin, sondern im Sinne von Kraft und Körperkontrolle. Ich will Dinge können, die ich mir lange nicht (oder noch nie) zugetraut habe: Klimmzüge, Liegestütze, Körperspannung, Handstand.
Ich habe mich für Calisthenics entschieden. Mit der App „Die Ringe“ und echten Ringen, die ich im Garten aufgehängt habe. Mit Unterstützungsbändern kann ich schon meine ersten Pull-ups, ohne Bänder wird es noch etwas dauern. – Aber ich merke: Es tut meinem Köper und meiner Seele gut, Bewegung zu machen, stärker zu werden und Fortschritte zu sehen.
Und ich werde auch diesen Weg mit meiner Methode begleiten: Spüren, was mich ruft. Erkennen, was mich hindert. Entscheiden, was ich als nächstes wage. (so habe ich z.B auch schon entschieden, zu Calisthenics auch noch Thai Chi dazuzunehmen. So wechseln sich die Trainingstage ab.)
Vielleicht kommen noch andere Bewegungsarten dazu. Vielleicht verändert sich der Plan. Vielleicht kann ich mich endlich auf ein tägliches Schritte-Ziel festlegen, vielleicht auch nicht. Aber ich weiß inzwischen: Wenn ich sanft und entschlossen bleibe, bringt mich jeder Schritt weiter.
Erkennst du dich in meiner Geschichte wieder?
Vielleicht steckst du auch bezüglich deines Gewichts fest. Oder bezüglich eines anderen Lebensthemas, bei dem du dachtest: „Wenn ich nur genug löse, wird es sich schon regeln.“ oder “Es gibt einfach keine Lösung. Ich werde es nie schaffen.” Und vielleicht fühlst du dich genauso hoffnungslos wie ich noch Anfang 2025?
Doch ich möchte dich ermutigen:
Es ist nie hoffnungslos. Es wird sich schon regeln, und zwar wenn du offen bleibst für Impulse für deinen ersten Schritt.
Was ist es, das du als erstes ausprobieren kannst, um sanft & entschlossen loszugehen?